Freitag, 25. Februar 2011

Aus gegebenem Anlass:Tod eines Kaktusses (korrekter Genitiv?)

Dass die meisten Dinge, die keine Beine haben und grün sind, sich am besten in meinem Kochtopf, in der Salatschüssel oder gleich auf meinem Teller machen, dürfte ja nach zwei Malven und diversen anderen verstorbenen Clorophyllproduzenten schon bekannt sein. (De mortuis nil nisi bene...).
Mein definitiv von Gott gegebenes Talent als Pflanzenmörderin hat sich neulich aber mal wieder in ungeahnten Ausmaßen offenbart: Ich habe es tatsächlich geschafft, dass in meinem Büro ein Kaktus direkt neben mir von innen heraus verschimmelt ist, und das musste tatsächlich erst nach offenbar vielen Tagen jemand anderes merken! Dafür, dass so ein Kaktus ja eigentlich ein recht pflegeleichtes Pflänzchen sein sollte, ist das schon eine echt stramme Leistung, finde ich.
Also: Auf in den Frühling dann mal. Ich werde mit Tulpen anfangen - die kaufe ich im Bund, schon sicher vorgetötet. Dann bin wenigstens nicht ich dafür verantwortlich, wenn sie braun werden...

"Kaktus" ist übrigens auch ein lustiges Wort... schade, dass ich keinen mehr habe!

Mittwoch, 16. Februar 2011

Aus gegebenem Anlass: Tag des Nylonstrumpfs


Am 16. Februar 1937 wurde der Nylonstumpf patentiert. Damit ist heute gewissermaßen der Tag der Nylonstrumpfhose - Nylon Stockings´ Day! Ich frage mich, wieso ich an diesem so wichtigen Gedenktag mit einem Anzug ohne Strumpfhose zur Arbeit gegangen bin. Nun ja, es war auch recht frisch heute.

Ich kann es am 15. Mai wieder gut machen. Da ist das erste Mal die Nylonstrumpfhose verkauft worden. Wahrscheinlich ist es im Mai aber dann viel zu warm für Strümpfe.

Das Leben wird einem manchmal echt verkompliziert... Wer plant bloß diese Gedenktage???

Sonntag, 6. Februar 2011

Aus gegebenem Anlass:

Die liebe Sarah hatte die lustige Idee, an der Würzburger Cocktail-Exkursion teilzunehmen. Karten im VVK kosteten 12 Euro, luden dafür aber auch dazu ein, in neun Locations neun unterschiedliche Cocktails zu probieren und dabei ganz gemütlich von der Sanderstraße bis zum Hafen zu flanieren. Also machen wir uns zu fünft auf, um dem Geheimnis der Cocktails auf die Spur zu kommen.
Auf Grund meiner Eigenschaft, um acht Uhr abends einfach noch nicht ausgehen zu können, weil ich unumstößlich einfach erst frühestens um kurz vor neun ausgehfertig bin, stoße ich später zum Trüppchen und verpasse den ersten Cocktail leider. Dafür genieße ich im Muck einen Kaffee, den ich dringend brauchte. Das ist also das erste Getränk des Abends. Zum Kaffee ist nicht viel zu sagen, er bildet sozusagen die Koffein-Grundlage, um die folgenden Stunden durchzustehen. Ich habe mir vorgenommen, demnächst im Muck mal frühstücken zu gehen.

Ich bin nun verständlicherweise Cocktail-gelaunt, und mit den Cocktails, das ist erstmal ein Problem. Nachdem ich das Chelsea als erste Station ja nun schon verpasst habe, folgen auf der Liste das Casa (Glühbar) und die Escobar. Beide: Undefinierbare Pampe in einem Plastikbecher, sehr appetitlich aus einem großen Eimer ausgeschenkt. Wären wir nicht im Februar in Wü herumgelaufen, hätte ich ja gedacht, ich bin am Ballermann vorm Sangria-Eimer gelandet. Mülleimer standen nicht in genügender Anzahl bereit, weshalb bereits die herumliegenden Plastikbecher mit Cocktailresten auf der Straße für den genügenden Abschreckungseffekt sorgten. Anstandhalber probierte ich wenigstens beide Flüssiglösungen. Hier wird nix beschönigt:


Fazit: Der Abend muss besser werden. Dringend. Ich fange schon an, alle diejenigen, die ihre Karte an der Abendkasse für sagenhafte 18 Euro kaufen mussten, extrem zu bemitleiden, da entdecken wir im PC-Laden das Motto für unseren "5 Krieger-9 Cocktails-Abend".



Wir nehmen es also mit Humor, und auf dem Weg ins Brauhaus finde ich bereits die in der Murmel ausgestellten Karnevalsideen schon wieder extrem witzig.
Der letzte Cocktail hat also doch zumindest seine Wirkung nicht verfehlt... Die Escobar, die ansonsten ja wirklich gern mal frequentiere, wird sich trotzdem auf etwas längere Abstinenz einstellen müssen.

Wir besuchen anschließend das Brauhaus, und haben dank Cocktailpass durch Eintrittspreise unbeschränkte Eingangsbefugnisse. Im Brauhaus war ich schon ewig nicht mehr, und mir gefällt der renovierte Laden ziemlich gut. Der Cocktail wird auch hier im Plastikbecher ausgeschenkt, aber wir bekommen einen Sitzplatz und es schmeckt auch schon deutlich besser. Die Becher werden freundlich übergeben und sogar, obwohl wir nicht auf einen zweiten
Drink bleiben, mit ein paar netten Worten abgeräumt. Ich bin sehr versöhnt und würde gern bleiben, komme also sicher auch mal wieder. Die Musik ist leider grauenvoll, aber das muss ja nicht immer so sein und ist außerdem geschmacksabhängig.

Nach dem Brauhaus folgt ein kleiner Abstecher in das Enchilada mit Caipi. Gleich am Eingang wird man gebeten, sich als Teilnehmer der Exkursion im Innenhof einzufinden. Spontan denke ich an "Hunde müssen draußen bleiben". Überraschenderweise ist der Innenhof aber gemütlich mit Heizstrahlern ausgestattet, es ist eine Extrabar aufgebaut und der Cocktail wird im pfandgesicherten Plasikglas ausgeschenkt.





Das gefällt mir und wir feiern im Caipi-Zucker-Rausch unterm Heiz-Mushroom die Versöhnung mit dem Abend. Heimelig illuminiert kommen hier sogar ein bißchen Sommerlaunen auf, und das tut wirklich gut. Der etwas geschmacklich etwas verunglückte Caipi ist dabei eher Nebensache.

Weil es irgendwann dann doch ziemlich voll wird und die Stunden voranschreiten, geben wir die Wärmequelle auf und begeben uns ins Irish Pixie. Hier kocht die Bude (wir befinden uns also nun in einer Wärmequelle, weshalb der Verlust des Heizpilzes sich gut verschmerzen lässt), es gibt Livemusik und der Cocktail schmeckt gut, wird sogar dekoriert und im Glas dargeboten.

Die Mädels quetschen sich natürlich zum langbemähnten Musiker vor, und ich verliere beim Tanzen meine Jacke. Einer der Mittänzer bekommt aus Versehen vom Cocktails-schüttelnden Barmann eine Orangenscheibe an den Kopf und das Aggressionspotential steigt kurzzeitig an. Der Gitarrist spielt ganz beruhigend "Jessie" von Joshua Kadison, und ich bekomme meine Jacke wieder - die Jungs um den Orangenscheibenmann haben sie gefunden und gerettet. Der hat auch schon wieder gute Laune. Dann stellt Franzi den Verlust ihrer Handtasche fest, weshalb kurzzeitig Panik unter den Damen ausbricht. Sie wurde aber beim Türsteher abgegeben, taucht also auch wieder auf. Auf den Schreck gibt es außer der Reihe eine Runde Tequila Gold. Draußen treffen wir den Solokünstler, der uns verrät, dass er eigentlich zu der Band Neumond gehört. Mir hat´s gefallen, deshalb hört Euch bei Gelegenheit mal was von dem sehr netten Josi und Neumond an, indem Ihr ein Konzert besucht.

Ich wäre eigentlich gern im Pixie geblieben, aber schließlich haben wir uns ja was vorgenommen und die Mission des Abends muss erfüllt werden. Wir landen im Alten Kranen, der echt sehr sehr schick geworden ist. Cuba Libre passt mir auf Grund des hohen Cola-Anteils gut ins Programm und wir genießen den eroberten Sitzplatz.


Von da ab ins Lumen, auf das ich mich besonders gefreut habe, weil ich das Lumen so unglaublich schick finde. Ich kenne es allerdings nicht mit akustischer Elektronikuntermalung, sondern eher mit Pianosound. Macht nix, die Anlage ist super und der Luminator schmeckt uns allen sehr gut. Er wird fortan als bester Cocktail des Abends gefeiert. Leider können wir uns nicht an alle Zutaten erinnern, es handelt sich aber wohl unter anderem um Maracujasaft, Gin un Blue Curacao. Leider sind wir sehr spät im Lumen, und es ist nicht mehr wirklich viel los. Ich empfehle das versteckt liegende Lumen trotzdem allen - ich mag es einfach und man kann dort z. B. auch immer sehr schön einen Kinoabend einleiten oder abschließen.

Wir schließen den Abend im Zauberberg ab, und dort zahlen wir keinen Eintritt. Das freut uns, denn einen Cocktail gibt es hier nicht. Für die Gutscheine werden uns jeweils zwei Beutelchen Chemiewasser überreicht. Ich beschließe, den Inhalt zu verschmähen, aber das würde ja die Mission sterben lassen! Todesmutig reißen wir also kollektiv die Tütchen auf. Es ist dann in der Tat ein grauenvolles Geschmackserlebnis, aber zu fünft und nach acht Cocktails (bzw. einem Kaffee und sieben Cocktails) erscheint letztlich alles als ein Erlebnis, das man unmöglich auf dem Lebensweg auslassen kann...

Nachdem wir uns vergewissert haben, dass alle die Tütensuppe überlebt haben, schließen wir den Abend ab. Ich bin nach einem langen Marsch (bei dem wir uns noch köstlichst über eine Mateflasche amüsieren können - was Cocktails so im Hirn veranstalten...) dann um vier endlich zu Hause.


Fazit: Ein sehr lustiger Abend, nur die Sanderstraße lasse ich beim nächsten Mal ausfallen. Ich danke allen Mitstreitern für den lustigen Abend! - denkt immer dran: Wir haben den Mut, uns unserem Schicksal zu stellen!